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Rennbericht EM 2009 Rennen 5 Cunewalde
Viel Aufregung in der Königsklasse

Nach nur knapp einer Woche Pause trafen sich die Autocrosspiloten in Cunewalde am Matschenberg zum 5. Autocross EM-Lauf in dieser Saison. Die Organisatoren hatten in diesem Jahr auf die kostspielige Videoleinwand verzichtet, was aber der Veranstaltung in keiner Weise schadete. Vielleicht besannte man sich auf das Wesentliche, so gab es in diesem Jahr keine Pobleme mit Startanlage und Staub. Die ca. 5000 Zuschauer erlebten in allen Klassen sehr spannenden Motorsport und am Ende sehr viel Aufregung im Finale der Division 3.

Bei den Tourenwagen ging der Dreikampf an Spitze zwischen Vadim Makarov (RUS), Václav Fejfar (CZ), beide auf Skoda Fabia, und dem ungarischen Mitsubishi-Piloten Tamás Kárai in die nächste Runde. Makarov und Kárai dominierten die Vorläufe mit jeweils 3 Siegen. Dahinter platzierten sich jeweils mit 3 zweiten Plätzen in den Vorläufen Václav Fejfar (CZ) und der Litauer Nikita Kondrakhin auf VW Polo. Pavel Sorochinskiy (RUS) schaffte es neben Kondrakhin in Startreihe 2 im Finale, dahinter Gianluca Ferretti aus Italien, Alexandr Faleev (RUS), Aldis Zebergs (LV) und der Niederländer Marcel Ottink.
Nach dem Start des Finale ein faires Kopf-an-Kopf Rennen den Berg hinauf zwischen Makarov und Kárai mit leichten Vorteilen für Kárai. Makraov setze sich aber im oberen Streckenabschnitt durch und übernahm die Spitze vor dem Ungarn. Dahinter Fejfar, Kondrakhin, Zebergs und Ferretti. Makarov gelingt es sofort einen komfortablen Abstand herauszufahren. In Runde 3 dann ein Überholmanöver von Ferretti an Zebergs, der damit Rang 5 übernimmt. Zwei Runden später fällt Kárai auf Grund eines Aufhängungsschadens an der Hinterachse aus. Fejfar nun mit einigen Abstand hinter Makarov auf Position 2 vor Kondrakhin und Ferretti. Kurz vor Schluss ein Dreher von Ferretti, der daraufhin das komplette Feld vorbeilassen muss. Für den Italiener am Ende nur Rang 8. Vorne fährt Makarov bereits seinen 3. Sieg in Folge ein. Fejfar und Kondrakhin folgen auf den Plätzen.

In der Division 3A wird die Leistungsdichte an der Spitze zunehmend dichter. Neben den führenden tschechischen Piloten in der Meisterschaft Ladislav Hanák und Vít Nosálek und dem deutschen Mitfavoriten Michael Buddelmeyer gesellen sich nun drei weitere Fahrer, welche am Anfang der Saison mit technischen Problemen zu kämpfen hatten. Der Niederländer Chris Waldschmidt, der in Nová Paka den Sieg nur durch einen Reifenschaden hergeben musste, zeigte in den Vorläufen wieder, daß er zu den schnellsten Fahrern in dieser Klasse gehört. Ondrej Musil (CZ) war mit seinem neuen Vauxhall-Motor ebenfalls sehr schnell unterwegs und auch der Luxemburger John Lagodny zeigte mit einem Vorlaufsieg eine ansteigende Tendenz.
Für viele Zuschauer war Michael Buddelmeyer sicher einer der Topfavoriten vor dem Finale, da er alle 3 Vorläufe für sich entscheiden konnte. Dieses Kunststück schaffte aber auch Waldschmidt, der dazu noch die etwas bessere Laufzeit erzielte. Die Pole Position übernahm somit der Niederländer vor Buddelmeyer und Musil (2 Siege). In Reihe 2 folgten Lagodny, Hanák vor Nosálek, Igor Vlasatý (SK) und Tomás Pospísilík (CZ).
Über das B-Finale, welches durch viele Ausfälle geprägt war, qualifizierten sich noch Thomas Scheibelberger (A) und Károly Abrahám (H) für das Finale. Fast wäre dies auch zwei deutschen Piloten gelungen. Hagen Stübner und Sebastian Korn erleideten beide nacheinander in Führung liegend einen platten Reifen und mussten nach einem Dreher die nachfolgenden Piloten vorbei lassen.
Das A-Finale: Am Start setzte sich Waldschmidt vor Musil und Buddelmeyer an die Spitze, dahinter folgten genau wie in der Reihenfolge der Startaufstellung Hanák, Lagodny und Nosálek. Im weiteren Rennverlauf passierte nicht viel, alle fuhren auf ihren Positionen, einzig Lagodny musste in der letzten Kurve Nosálek passieren lassen. Waldschmidt und Musil blieben vorne eng zusammen und konnten sich einige Sekunden absetzen. Zu einem richtigen Zweikampf an der Spitze kam es aber nicht mehr. Ein verdienter Sieg für Waldschmidt, der damit seine Punkte in der Meisterschaft mehr als verdoppelt.

Bei den Spezialcrossern bis 4000 ccm wurde schon in den Vorläufen hart gefahren. Man merkte den Fahrern an, dass es der letzte Lauf der ersten Saisonhälfte war und dies wegen der Streichresultate einen Zwischenstand in der Meisterschaft darstellt.
Für Bernd Stubbe (D) geht es in dieser Saison zwar weniger um Punkte in der Meisterschaft, als amtierender Europameister, wollte er aber vor heimischer Kulisse einen Sieg holen. Fahrerisch sowieso auf höchstem Niveau, konnte er, im Gegensatz zu einigen Kollegen, auch mit der notwendigen Lockerheit an die Sache herangehen.
Stubbe und Glenn van Rosmalen (NL) waren die stärksten Fahrer in den ersten beiden Vorläufen. Beide verzichteten auf den dritten Vorlauf, dort sicherten sich Dennis Engel (D) und der Franzose Teddy Baudet den Sieg in ihrer jeweiligen Gruppe.
Startplatz 1 im Finale ging somit an Stubbe, daneben van Rosmalen und Baudet. Engel und Petr Bartos (CZ) in Reihe 2 vor Petr Turek (CZ), Terry Callaghan (NL) und Hermann Hinnenkamp (D). In der letzten Startreihe Wiely Albers (NL) und Roman Kerka (CZ).
Das Finale begann mit einem Fehlstart von Glenn van Rosmalen, daraufhin wurden alle Fahrer verwarnt.
Beim zweiten Start kam van Rosmalen am besten weg und übernahm die Führung vor Stubbe, Bartos und Baudet. Engel erwischte keinen guten Start aus Reihe 2. Er und die drei Fahrer der dritten Startreihe fuhren nebeneinander das Bergaufstück. Auf der linken Seite berührten sich Callaghan und Hinnenkamp und beide zogen nach rechts auf Engel, der daraufhin in den ganz rechts fahrenden Turek gedrückt wurde. Turek hatte keinen Platz mehr zur Leitplanke, fuhr teilweise über das Auto von Engel und überschlug sich.
Ebenso nun die Ereignisse, wer Frankreich 2007 miterlebt hatte, fühlte sich sofort in die Zeit zurückversetzt. Es folgte ein Rennabbruch, die Fahrzeuge von Turek, Engel und Callaghan standen mitten auf der Strecke. Turek unverletzt, kletterte aus dem Fahrzeug und attakierte Engel verbal und mit einer leichteren Tätlichkeit von hinten, rannte danach den Berg runter zur Rennleitung und beschwerte sich.
Callaghans Fahrzeug hatte so gut wie nichts abbekommen und konnte zurück zum Startplatz gebracht werden. Engel ließ sich runterrollen vor den Start-Ziel-Bereich, bei ihm war die Radaufhängung hinten rechts leicht und vorne links stark beschädigt. Tureks Fahrzeug hatte durch den Überschlag schweren Schaden genommen und musste abtransportiert werden. Die Bergung dauert ca. 10 Minuten, währenddessen wurde die Restart Zeit von der Rennleitung bekannt gegeben. 18.05 Uhr, noch etwa 20 Minuten.
Sofort holten die Mechaniker Engels die notwendigen Teile aus dem Fahrerlager und begannen mit dem Austausch der Dreieckslenker vorne links auf der Strecke. Es folgten mehrere Wortgefechte zwischen den Fahrern untereinander, den Mechanikern und der Rennleitung. Einige waren mit der langen Pause nicht einverstanden, andere Mechaniker wollten das Team Engel daran hindern, die Reparatur durchzuführen. Ein Sprecher versuchte in tschechischer Sprache die aufgebrachten Leute zu beruhigen. Am Ende reichte die Zeit für das Team Engel, das Fahrzeug zwar nicht optimal, aber wieder fahrtüchtig in die Startaufstellung zu bringen.
Beim Restart wieder ein Fehlstart, diesmal ging Callaghan zu früh los, er musste die Startaufstellung verlassen.
Ohne Turek und Callaghan erfolgt der vierte Start, den van Rosmalen wieder für sich entscheiden konnte. Stubbe folgte vor Baudet und Bartos. Engel behauptet Rang 5 vor Hinnenkamp, Albers und Kerka. Die ersten vier Fahrer konnten sich von der zweiten Gruppe mit Engel schnell absetzen. An der Spitze erhöhte Stubbe nun den Druck auf van Rosmalen und in der vierten Runde schaffte er es im oberen Streckenabschnitt die Führung zu übernehmen und im Anschluss einen kleineren Vorsprung herauszufahren. Bartos versuchte Rang 3 von Baudet zu übernehmen, doch der Franzose zeigte ein sehr starkes Rennen. Erst in der letzten Runde gelang es Bartos mit einem harten Manöver den Franzosen auf Rang 4 zu verdrängen. Stubbe gewinnt vor van Rosmalen, Bartos und Baudet. Engel verteidigte bis zum Ende Rang 5 vor Hinnenkamp und Kerka. Wiely Albers schied eine Runde vor Schluß mit Aufhängungsschaden aus.

Bei den Junior Buggys bis 600 ccm siegte Maytás Zeman vor Jakub Kubícek und seinem Bruder Tadeás Zeman relativ problemlos und übernimmt damit Spitze im Euraca Cup.

© MB 14.07.2009

Makarov und Kárai mit Kopf an Kopf Duell nach dem Start im Finale


Sieger Chris Waldschmidt (NL) im Drift


Waldschmidt vor Musil und Buddelmeyer


Start der Division 3 kurz vor dem Unfall

Dennis Engels Mechaniker im vollen Einsatz

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